Einband-1 Herzlich willkommen auf der Homepage von Wilhelm Zannoth

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© by Wilhelm Zannoth
Antiquariat

Inhaltsverzeichnis

Nostradamus - Originale
Prognosticon 1560 (deutsch)
Pronostication nouvelle 1562
Propheties 1568 Lyon
Bibliographie

Guillaume Thonnaz
meine 3 Bücher
Kritik dazu
Propheties - Vergleiche
Kurz - Analyse dazu
Orus Apollo
Orus Apollo - Vergleich
Das Orus Apollo - Manuskript
Leoninische Verse
Scaliger & Nostradamus
Index & poulse
Die Grabtafel des Nostradamus
Spurensuche

Genealogie
Seiten in Arbeit!
Maldoner - Malthaner
Zannoth & Fritz

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Impressum


Der Augsburger Arzt Jeremias März

Die deutsche Ausgabe für das französische Buch von Nostradamus "Excellent & moult utile Opuscule,"
das "Rezept-buch" wie ich es bezeichne, ist nun wieder sehr genau beschrieben.
Der Übersetzer "Jeremias März" (Mertz, Hieremiam Martium), ist laut Dupèbe (S.38) in Augsburg geboren,
hat dort Humanismus mit H. Wolf, und dann in Ingolstadt mit L. Gryllus, Medezin studiert.
Er lebte in seiner Heimatstadt und reiste mit der großzügigen Unterstützung der Fugger nach Padua und Florenz,
um danach endgültig als Arzt in Augsburg zu bleiben.
Anscheinend hat er sich sehr für die schriftlichen Zeugnisse seiner  Kollegen interessiert,
da er einige Bücher seiner Kollegen übersetzt und abgeschrieben hat.
Hier ist eine kleine Auswahl davon:
Theophanes <Nonnus>, De omnium particularium morborum curatione ... liber, editus per Hierem. Martium,
Argentoratum, 1568, Text griech. u. lat.
Kunstbuch Deß Hocherfarnen, unnd Weytberhümpten Herrn Gabrielis Fallopii, der Artzney Doctorn, von mancherley nutzlichen, bißher verborgnen, und lustigen Künsten, Erstlich welsch durch in beschriben, Sampt einem andern büchlin, vor etlichen Jaren in Frantzösischer sprach, durch Christophorum Landrinum außgangen, darin[n] etliche fürtreffliche bewerte Artzneyen, zu mancherley leibs gebrechen dienstlich, und doch auß gar schlechten dingen zubereytet, begriffen seind, jetzt aber beyde in Teutsche sprach verfertiget, durch: Hieremiam Martium, bestelten Doctorn der Artzney zu Augspurg, 
Landré, Christophe, Hauß artzney,  inn welcher vil schöne, bewerte künsten, auß geringen, und bey menigklich verechtlichen dingen zu mancherley lebensgebrechen dienstlich zubereytet ..., in Frantzösischer sprach durch Christophorum Landrinum außgangen, nun aber dem gmainen mann zu guttem Teutsch gemacht durch Hieremiam Martium, Augspurg, (Verlag) Willer, (Druck) Manger 1571
Grévin, Jacques, De venenis libri duo, ab Hieremia Martio e gall. serm. in lat. conversi, Anvers, 1571,
Mit Widmung des Übersetzers u. Exlibris d. herzogl. Bibl. ! !
Klaus <von Matrei>, Artzneybuch Deß Hochberümbten und Weyterfahrnen Herrn Nicolai de Metri, Weyland des Durchleuchtigisten und Hochgebornen Herren Sigismunden, Ertzhertzog inn Oesterreich &c. Leib und wundtartzet von vilen herrlichen treflichen unnd bißher verborgenen Artzneyen zu mancherley eusserlichen und innerlichen leibsgebrechen dienstlich ..., Von ihme erstlich vor vier und achtzig Jaren ... zusamen getragen. Jetzund aber durch Hieremiam Martium ... von newen ubersehen und in Truck verfertiget,
Augspurg, (Verlag) Willers, 1572
Michaelis Nostradami ... zwey Bücher, darinn warhafftiger, gründtlicher, vnd volkomner bericht gegeben wirt, wie man erstlich einen vngestalten Leib, an Weib vnnd Mannspersonen außwendig zieren, schön vnnd junggeschaffen machen, vnnd allerley wolriechende, köstliche, krefftige Wasser ... artlich zubereyten Vnd wie man folgents allerley Frücht auff das künstlichest, vnd lieblichest, in zucker einmachen vnd zur notturfft auff behalten soll, Erstlich in Frantzösischer sprach von ihme beschriben: Nun aber ...in das gemain Teutsch ... verdolmetscht durch Hieremiam Martium, bestelten Doctorn der Artzney zu Augspurg, Augspurg, (Verlag) Manger 1572, 1589, 206 S. + 10 S. Register,
Marinelli, Giovanni, Vier Bücher von rechter ... Zier d. Weyber, Aus Welscher Sprach übers. d. H. Martium, Augsburg 1576
Siben Bücher Von dem Feldbau vnd Ackerwerck ... / etwan durch ... Africum Clementem von Padua inn Welscher Sprach beschrieben, ... durch Hieremiam Martium ... in gemeyne Teutsche Sprach gebracht, Clemente, Africo ; Gallo, Agostino (1499-1570),
Martius, Jeremias (-1585), Straßburg : Jobin, 1580
Doch sehen wir uns das deutsche "Rezept-buch" von J. März einmal genauer an:
Abgesehen vom geänderten Titel, hat J. März (1589) das ganze Vorwort von Nos. an den geneigten Leser (21 Seiten) ausgelassen und dafür seine eigene Widmung an Christine die Königin von Dänemark, Schweden und Norwegen (14 Seiten) eingefügt !
Damit hat er jedoch eine gravierende Änderung vorgenommen, denn dieses 1. Buch des Meisters ist auf der Titelseite und am Anfang dieses Vorwortes noch mit dem richtigen Namen des Meisters - Michel de Nostredame - bezeichnet !
Der Text auf dem Titel der Ausgabe von Antoine Volant aus Lyon von 1555 lautet:
        ..., Nouvellement composé par maistre Michel de Nostredame docteur en Medicine de la ville de Salon de Craux en Provence, ...,
also war er nach seinem Studium zum Doktor, immer noch Michel de Nostredame und nicht Michel de Nostradamus !
Das Vorwort beendet Nos. mit dem folgenden Text:
        Toy disant à Dieu de saint Remy en Prouence dite Sextrophaea, ce premier iour d'Auril mil cinq cens cinquante deux,
        composé à Salon de Craux en Prouence.
Auf  Seite 6 (A iiii v) seines Vorwortes bestätigt J. März das Datum des 1. Druckes und schreibt:
        "Und damit er solches mit der Tat beweise, ... , hat er im Jahr Christi 1552 dieses gegenwärtige Büchlein im Druck anfertigen lassen, ... "
Doch den originalen Namen vom Meister hat J. März nicht übernommen, denn auf der Titelseite schreibt er "Michaelis Nostradami", also richtig  "lateinisiert", so wie ihn Nos. selbst auf  S. 4 in seinem Werk schreibt. Auf  S. 4 - 5 (A iii r-v) schreibt J. März: "Deswegen Michael Nostradamus, der hochberühmte, weiterfahrene Philosophus, Astrologus, und Medicus, und gleich als ein Mirakel in allen den Dingen,..." ! !
Auf  Seite 51 (E ij r) läßt J. März ein Kapitel von Nos. aus und schreibt :
Das achtzehendt Capitel, freundtlicher lieber Leser, hab ich hye nicht ohne bewegliche vrsachen, in meiner verdolmetschung herauß gelassen, dann dieweil es solche sachen lehret, die einem Christen, oder Gottesförchtigen menschen nicht gebüren, oder nutzen zu wissen, habe ich gedacht, es sey besser von denselben kein meldung zu thun.
Seltsamerweise gibt es auch einige französiche Ausgaben, wo ein ganzes Kapitel fehlt ! ! Näheres dazu hat P. Guinard hier untersucht und erklärt.
Das 1. Buch von J. März endet mit Seite 107 und selbst wenn man die 7 fehlenden Seiten vom Vorwort dazu rechnet, fehlen immer noch 10 Seiten bis zu Seite 124, wo das originale 1. Buch des Meisters endet !
Bei dem 2. Teil hat J. März auch die Widmung an den Bruder des Meisters, Jean de Nostredame, von 7 auf 6 Seiten gekürzt und beginnt auf  S. 114 mit der Überschrift und dem 1. Rezept !
Das 2. Buch endet bei Nos. mit Seite 221 und dann folgen noch 6 Seiten Text, das Register mit 11 Seiten und auf der letzten Seite der Vermerk: "Imprimé à Lyon, par Iean Pullon, dit de Trin." Die letzte Seite vor dem Register endet mit folgendem Wortlaut:
Michael Nostradamus
Sextrophaeanus faciebat Salone litoreae, 1552.
Hier taucht zum 1. mal in diesem Werk der Name "Nostradamus" auf ! !
Bei J. März endet das 2. Buch mit Seite 206, einem Register mit 10 Seiten und dem Vermerk: "Gedruckt zu Augsburg, bey Michael Manger".
Die "seltsame Textanordnung" des Nostradamus in diesem Register, die ich unter "Index & poulse" beschrieben habe, hat J. März nicht vom Meister übernommen ! !
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© by Wilhelm Zannoth April 2006.