Einband-1 Herzlich willkommen auf der Homepage von Wilhelm Zannoth

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© by Wilhelm Zannoth
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Inhaltsverzeichnis

Nostradamus - Originale
Prognosticon 1560 (deutsch)
Pronostication nouvelle 1562
Propheties 1568 Lyon
Bibliographie

Guillaume Thonnaz
meine 3 Bücher
Kritik dazu
Propheties - Vergleiche
Kurz - Analyse dazu
Orus Apollo
Orus Apollo - Vergleich
Das Orus Apollo - Manuskript
Leoninische Verse
Scaliger & Nostradamus
Index & poulse
Die Grabtafel des Nostradamus
Spurensuche
Buchdruck um 1500 bis 1600

Genealogie

Seiten in Arbeit!
Maldoner - Malthaner
Zannoth & Fritz

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Impressum


ORUS APOLLO oder Horapollo

Horus Apollo oder Horapollo, ist der Name eines angeblichen alten Schriftstellers der Aegypter, der ein Werk über die Hieroglyphen geschrieben haben soll, das wir in einer von einem gewissen Philippus verfassten griechischen Übersetzung besitzen.

Von Nostradamus ist uns ein handschriftliches Manuskript von ca.1543 erhalten geblieben, in dem er diesen Text in die französische Sprache übersetzt und der Prinzessin von Navarra gewidmet hat.
An dem in "Sütterlin" geschriebenen Text ist besonders auffällig, daß in verschiedenen Worten große "Druckbuchstaben" - wie zu einer Markierung - eingefügt sind. Da es sich nun um eine Handschrift handelt, kann man nicht sagen, daß dies "Druckfehler" sind und deshalb "korrigiert" werden müssen.
In meinem 3. Band - "Weitere Werke des Meisters" - habe ich den gesamten Text "Buchstaben-getreu" abgeschrieben und in die deutsche Sprache übersetzt. Die wenigen Forscher, die sich mit diesem Text befasst haben, sind zu dem Entschluß gekommen, daß dieses Werk von Nostradamus "uninteressant" ist. Nur "Mario" bringt auf seiner HP den französische Text - jedoch mit den bekannten "Abschreibe-Fehlern" die in der "Rollet-Ausgabe" (1993) enthalten sind - und eine englische Übersetzung dazu von P.Lemesurier.

Nachdem ich nun die "Populäre Mythologie, oder Götterlehre aller Völker von F. Nork (1845)" gelesen habe, stellt sich heraus, daß ich bei meiner Übersetzung zwar nicht falsch abgeschrieben, aber teilweise falsch "interpretiert" habe.

Nork schreibt im 7. Teil, 2. Kapitel "Von dem Thierdienst der Aegypter" auf Seite 15 über die Woche und ihre 7 Tage, dargestellt als Bock:
"Aber Horapollo (Hierogl. I,48) gibt allein auch die Ursache für die Wahl dieses Tieres zu jener Bezeichnung an, nämlich - weil der Bock schon am siebenten Tage nach seiner Geburt sein Geschlecht fortpflanze."
Auf S.23 das nächste Zitat:
"Nach Horapollo (I,49) war das Oryx-Geschlecht (Ziegenart) unter allen Tieren das einzige, dessen Individuen ohne aufgedrücktes Siegel gegessen wurden."
Auf S.33 folgt:
"Der Cynocephalus (Affe mit dem Hundskopfe), sagt Horapollo (I,16), bezeichnete irgend etwas von dem ägyptischen Kalender, weil er zur Zeit der Frühlings- und Herbstgleichen sowohl bei Tag als bei Nacht in einer jedesmaligen Zwischenzeit von einer Stunde 12 mal sein Wasser ließ."
Seite 34:
"Der Oryx blöckt bei Sonnenaufgang, deßhalb bediente der Aegypter sich seiner als eines Gnomons, um den Sonnenaufgang sicher zu wissen (Horap. I,49)."
bei S.52 heißt es:
"... ein Mythus, welcher sich dadurch erklärt, daß Horus für das Licht, Ost, genommen wurde, das Krokodil aber Symbol des Westens und der Finsternis war (Horapollo I,69,70)."
auf der nächsten Seite dann:
"Weil Typhon die Personification des Meeres, darum war ihm auch das Flußpferd geheiligt."
Seite 56:
"Typhon galt in Aegypten für den Urheber der Unfruchtbarkeit, wie Saturn bei anderen Völkern."
Im Horapollo I,8 steht, daß Mars und Venus als zwei Krähen, männlich und weiblich bei den Aegyptern dargestellt wurden.

Die in Klammern eingefügten Seitenangaben sind von "F. Nork" so gedruckt und zeigen, daß auch er den "Horapollotext" in Griechisch oder Latein kannte.
Diese Angaben zeigen uns, daß der "Horapollo-Text" von Nostradamus doch nicht so "uninteressant" ist, sondern uns über die inzwischen längst vergessene ägyptische Mythologie aufklären soll.

Bei meinen Nachforschungen habe ich einige frühe Ausgaben gefunden und sie zum Vergleich in eine Tabelle eingefügt.
Vor der Ausgabe von "Bernardinum Trebatium" in Griechisch und Latein (1521) gibt es noch eine ältere Ausgabe die nur Griechisch gedruckt ist. Da ich sie leider nicht lesen kann, habe ich auf die Abbildung hier verzichtet.

Textvergleich von 3 verschiedenen Ausgaben von 1521 - 1543